Freitag, 7. August 2015

Wieder einmal Forschungsobjekt

Wenn man wie wir ein nicht ganz so alltägliches Leben führt, gerät man offenbar leicht in den Fokus irgendwelcher Forscher. So geschehen letztes Jahr, als Mami an einer Studie der Uni Essen-Bochum teilnahm, und so nun erneut geschehen. :-)

Vor einigen Tagen hatten wir hier eine junge, sehr nette Deutsche zu Besuch, die erst meinen Mann und dann mich rund anderthalb Stunden für ihre Dissertation über "Deutsche in England" interviewte. Da ich mich im Studium zumindest rudimentär mit empirischer Sozialforschung beschäftigt habe und daher um die Wichtigkeit von "repräsentativen" Studien weiß, frozzelte ich direkt zu Beginn, sie müsse aber viele, viele Deutsche interviewen, um uns Ausreißer in einen repräsentativen Zusammenhang zu bringen.

Doch sie beruhigte mich und meinte, sie würde nicht mit repräsentativen Befragungen arbeiten. Ihr Glück! :-)

Interessant finden wir solche Begegnungen, die oft tatsächlich über Facebook zustande kommen, allemal. Nach dem Interview, in dem wir über unsere Motivation berichteten, nach England gekommen zu sein, saßen wir dann noch weitere zwei Stunden bei Kaffee und Kuchen zusammen und quatschten.

Es ist merkwürdig, aber wahr, und ich hätte dies nie für möglich gehalten: wenn man nur lange genug aus seinem Heimatland weg ist, fängt man tatsächlich wieder damit an, sich mit anderen aus der Heimat "zusammenzurotten".

So gründet sich in unserer Stadt angeblich auch gerade ein deutscher Stammtisch, und m Wochenende treffen wir eine deutsch-englische Familie, wobei ich die deutsche Mutter bei Lidl an der Kasse kennengelernt habe.

So viel zu unserem Deutsch- oder Nicht-Deutsch-Sein. Erst wenn man von zu Hause weggeht, stellt man fest, wie deutsch man doch ist :-)

1 Kommentar:

  1. Das kenne ich doch irgendwoher, nämlich aus Bristol. :-) Nimm das Beste aus den zwei Kulturen und integrier es in den Alltag. :-)

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