Sonntag, 9. März 2014

Mami mit offenem Munde

Die immer noch anhaltende Sprach- und damit einhergehende Kontaktscheu meiner Kinder hat mir doch ganz schön Kopfschmerzen bereitet. Und das, obwohl der Größere inzwischen ganz ordentlich Englisch spricht - aber nur, solange wir "unter uns" sind. In Anwesenheit von Muttersprachlern war er bisher regelmäßig verstummt.

Bis vorgestern.

Den Nachbarsjungen sei Dank, die sich mit erstaunlicher Hartnäckigkeit von Anfang an um unsere Jungs bemüht haben und sich auch von den vielen "Neins" glücklicherweise nicht haben abschrecken lassen.

Und diesmal geschah tatsächlich ein Wunder: meine Jungs verschwanden plötzlich mit den anderen Kindern auf der Straße. Zwei Playmobil-Fernsteuerautos waren die "Brücke" und zogen das allgemeine Interesse der anderen Kindern auf sich.

Schließlich fand ich alle Kinder - meine eigenen und drei Nachbarjungs - auf unserem Trampolin und dann gemeinsam mit Papi an der Carrera- (genauer gesagt: Scalectrix-)Bahn in unserem Wohnzimmer wieder. Und mein großer Sohn? Unterhielt sich auf Englisch mit den anderen Kindern und zeigte ihnen sogar freiwillig sein Kinderzimmer im 1. Stock.

Mami bekam derweil den Mund nicht mehr zu.

Der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist, war so groß, dass er wahrscheinlich noch bis Deutschland noch zu hören war. Zumal die Kinder nun schon seit drei Tagen am Stück miteinander spielen - mal mehr, mal weniger lange. Aber konstant.

Wie genau meine Kinder ihr Englisch gelernt haben (und täglich weiter lernen), bleibt hingegen ihr großes Geheimnis. Englische Filme, sieben Wochen englischsprachige Gäste im Haus und schon in Deutschland monatelang englisch-deutsche Hörspiele haben das ihre dazu beigetragen.

Und nicht zu vergessen: die sichtliche Lust und Neugier meiner Kinder auf die neue Sprache.

Somit haben sich die letzten Wintermonate, in denen wir eher alleine zu Hause mit elektronischen Medien "eingeigelt" waren, rückblickend als wertvoll und nützlich erwiesen. Erst in aller Heimlichkeit und Privatheit die neue Sprache lernen - und dann, mit dem Frühlingserwachen - raus in die Welt.

Damit öffnen sich viele neue Türen. Halleluja und Gottseidank!

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