Donnerstag, 4. Juli 2013

Hello, angry bird!

Mich fasziniert es immer wieder, die Kreativität der Kinder zu beobachten, wenn es darum geht, Lösungen zu finden.

Denn was tut man, wenn man - wie unser "Großer" - schon einen ganzen Haufen einzelner englischer Wörter kennt, aber noch zu scheu oder nicht in der Lage ist, ganze Sätze zusammenzusetzen, um sich mit den Nachbarskindern zu unterhalten?

Denn unsere und ebenjene Nachbarskinder "eiern" nun schon seit gut zwei Wochen umeinander herum, was fast täglich darin besteht, dass ein Pulk von zwei bis acht Kindern unseren Garten und insbesondere das Trampolin überfällt.

Unsere Kinder reagieren dann sehr gemischt darauf, oft genervt, manchmal neugierig, bisweilen offen interessiert.

Heute wollte J. tatsächlich, dass die Nachbarskinder in unseren Garten kommen (was bisher eher selten der Fall war. Meistens wollte er bisher lieber seine Ruhe haben).

So kam es, dass ich vier hüpfende Jungs (zwei von uns und zwei von nebenan) einträchtig auf dem Trampolin vereint fand. Unsere Besucher haben sich ja schon daran gewöhnt, dass unsere beiden Schatzis noch nicht wirklich mit ihnen reden. Umso größer dann ihr Erstaunen, als J. ein, wie ich finde, wirklich schlaues Spiel erfand.

Denn J. sagte heute zu den Jungs (außer einem "No!" vor einigen Tagen) seine ersten englischen Worte: "Hello, angry bird!" (Für alle Unwissenden: Angry birds ist ein Computerspiel und heißt übersetzt "wütende Vögel".)

Eines der Nachbarskinder darauf, sichtlich verblüfft zu mir: "Hey, he has spoken English!"

Und nun entspann sich ein wunderbares "Hello ..."-Spiel. Die Nachbarjungs stiegen nämlich sofort ein und antworteten: "Hello, Superman", "Hello, apple tree" oder "Hello, football".

Auf unserer Seite waren so schöne Formulierungen wie "Hello, beerbottle!" oder "Hello, mistery man" (der Name einer Legofigur) zu hören. Kurzum, das Spiel wurde genutzt, um mal eben den gesamten bekannten Wortschatz vorzustellen.

Ich kann nur sagen: ich fand J.s Idee genial! Er hat gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Er hat zum ersten Mal eine sprachliche Brücke geschlagen. Er hat den Jungs signalisiert, was er schon alles kann, und ihm ist es gelungen, daraus ein echtes, gemeinsames Spiel zu entwickeln. Das erste dieser Art - wenn man von der erwähnten (nonverbalen) Wasserschlacht mal absieht.

Klasse, J.! Ich finde dich richtig cool :-)

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